Home
 
Geschichte
Baugeschichte
Sanierung
 

Das Kleine Schloss in Wolfenbüttel
Baugeschichte: Vorgängerbauten


 

Über die Vorgängerbauten zum Kleinen Schloss lassen sich nur Vermutungen anstellen. Es ist aber anzunehmen, dass schon bald nach der Errichtung der Burg Wolfenbüttel das heutige Grundstück erstmals bebaut wurde.

So stand die sog. Longinus-Kapelle wahrscheinlich hier auf dem Grundstück. Sie wird 1311 zum ersten Mal erwähnt als Herzog Albrecht sie ausstatten lässt. Sie wird wohl etwas eher entstanden sein und war damit neben der Marienkapelle (erstmals erwähnt 1301), einer Vorläuferin der BMV-Kirche, die erste Kirche außerhalb der Burg für die Bürger in der entstehenden Siedlung. Sie scheint ein recht stattliches Bauwerk gewesen zu sein, hatte sie doch mehrere Altäre. Die Kapelle wird jedoch schon 1460 als wüst, also verfallen bezeichnet. Die St. Longinus-Kapelle wurde 1542 im Schmalkaldischen Krieg schwer beschädigt und nicht mehr aufgebaut.

Zusätzlich befand sich auf dem Grundstück die erstmals 1526 urkundlich erwähnte herzogliche Kanzlei. Die Herzöge hatten 1432 die Burg Wolfenbüttel zu ihrer ständigen Residenz gemacht, und die laufende Verwaltung des Herzogtums erforderte ein eigenes Regierungsgebäude außerhalb der Burg. Die Kanzlei erstreckte sich wohl vom Schlossplatz aus gesehen hinter der St. Longinus-Kapelle in Ost-West-Richtung. Das Gebäude erwies sich schon bald wieder als zu klein, so dass bereits etwas über 60 Jahre später in der Heinrichstadt die Neue Kanzlei errichtet wird, während das ursprüngliche Bauwerk in den Akten bis 1643 als Alte Kanzlei bezeichnet wird. Da Herzog Julius seine Bibliothek ebenfalls dort unterbrachte, entstand eine zusätzliche Raumnot.


Informationen, Fragen, Anregungen an webmaster@kleines-schloss.de